Dienstag, 08. Dezember 2009
unser Parkplatz am Rio Mondego
Die Nacht war zwar etwas laut, dafür stehen wir aber sehr zentral. Wir sind früh fertig, um in die Stadt zu gehen. Es ist bereits jetzt gar nicht kalt draußen.
Wir bummeln durch die Geschäftsstraßen und tummeln uns im Gewirr der Altstadtgassen. Auf dem Praca 8 de Maio werden Maronen verkauft, 15 Stück für nur einen Euro. Nikoläuse verteilen Tüten mit irgendwelcher Werbung darin. Wir beobachten, dass die alten Leute der Inhalt gar nicht interessiert. Vielmehr sind es die kartonierten Tüten, die ihre Aufmerksamkeit weckt. Sie falten die Tüten sorgfältig und nehmen sie mit heim.
Maronenverkäufer auf dem Praca 8 de Maio
in den Gassen der Altstadt
idyllische Studentenkneipen
hinauf geht es auf der Rua das Quebra Costas - der Rückenbrecherstraße
im Café Sé Velha
Noch einmal schnaufen wir durch und dann gehen wir die sogenannte Rückenbrecherstraße hinauf in die verwinkelte Cidade Alta zur Kathedrale Sé Velha. Uff, ist es anstrengend. Wir bleiben oft stehen und schauen uns die vielen kleinen Studentenkneipen an, die in großer Zahl am Wegesrand sind.
die Kathedrale Sé Velha
das Museu Machado de Castro
Als wir oben auf dem Universitätsgelände ankommen, ist es halb zwölf. Um 12 Uhr schließen die für Besucher geöffneten Gebäude und so lohnt es jetzt nicht mehr, ein Ticket zu kaufen. Und so gehen wir wieder hinunter und setzen uns wieder in das entzückende Café Santa Cruz. Hier erfahren wir, dass heute Abend eine Fado-Veranstaltung stattfinden wird. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen.
am Universitätsgelände
auf dem Weg zum Fado-Abend
Um 22 Uhr soll die Veranstaltung beginnen. Und so machen wir uns bereits um 21 Uhr auf den Weg, damit wir einen guten Tisch ergattern. Und das Glück ist mit uns, wir finden sogar noch in der ersten Tischreihe einen schönen Tisch. Wir bestellen uns auf englisch eine Karaffe Wein (carafe), aber dann bekommen wir eine ganze Flasche Wein. Der Kellner hat wohl garafa verstanden, denn das heißt Flasche auf portugiesisch.
die Fado-Musiker
Dann sind die Musiker bereit. Der studentische Fado aus Coimbra ist der einzige authentische Fado neben dem von Lissabon. Er wird nur von Männern gesungen und umfasst einerseits romantische Serenaden und Balladen, andererseits intellektuell-kritische Protestlieder. Es ist für uns das erstemal, dass wir Fado hören, und es wird mit großer Inbrunst und Leidenschaft, mit Wehmut und Sehnsucht vorgetragen.
das Café ist vollbesetzt
auf dem Praca de Comercio bei Nacht
einer der vielen kleinen Plätze zwischen Gassen
Gegen Mitternacht bummeln wir dann noch durch die Gassen auf unserem Heimweg. Die Gassen sind menschenleer und wir fühlen sehr sicher und wohl in der Stadt. Es war ein wirklich gelungener Abend heute Abend, auch wenn wir etwas beschwipst sind von der ganzen Flasche Wein.
Weihnachtsidyll